Für die U17 war das Cupspiel eines der wichtigsten Spiele dieser Saison. Die Bedeutung eines solchen Spiels kenne ich als Spieler nur allzu gut. In der Saison 12/13 konnten wir mit der U19 Meister und Cupsieger werden. Diese Bedeutung konnte ich auch unseren U17-Spielern gut vermitteln.
Als wir in die Halle gekommen waren, sahen wir einen top motivierten Gegner vor uns. 13 Spieler in Schwarz gekleidet im Gleichschritt am Einlaufen. Daneben unser Team, eine top Startaufstellung aus Albis-, HSV Säuliamt- und GC- Spielern.
Im 1. Aufeinandertreffen der Saison verloren wir nur mit einem Tor und waren uns unserer berechtigten Chancen bewusst. Da unser Interteam von GC abgestiegen war, konnten jedoch die meisten Spieler nicht mehr bei uns aushelfen, so auch nicht im Cup. Deshalb hatten wir auf unserer Auswechselbank nur zwei U15-Junioren, einen HSV-Spieler und einem GC-Spieler, der auch noch U15-Alter besass.
Beim Anpfiff des Spiels herrschte gute Stimmung in der Halle. Voller Fokus auf der Bank und auf dem Feld. Die ersten 2-3 Aktionen von Uster/Volketswil waren dementsprechend auch von hoher Qualität. Wir konnten aber gut dagegenhalten und kamen auch zu unseren Toren. Durch einige technische Fehler des Gegners konnten wir mittels Gegenstösse sogar davonziehen. Zwischenzeitlich musste ich mir sogar kurz die Augen reiben: ja, wir waren 12:6 in Führung! Der Gegner kam zwar besser ins Spiel und wir hatten in der Defensive mehr Mühe, konnten aber offensiv weiterhin überzeugen. So sind wir mit einer 5 Tore Führung (21:16) in die Pause gegangen.
Wir waren sehr zufrieden mit der bisherigen Leistung und gingen voller Selbstvertrauen in die 2. Halbzeit. Zu Beginn konnten wir den Gegner immer noch in Schach halten. Der Gegner kam max. auf 4 Tore heran. Wir konnten vor allem offensiv unser Stärken weiter hin ausspielen, Tempogegenstösse, einfache Kreisanspiele und Durchbrüche vom Zweier oder mal ein Flügel-Spieler, der von einem absurden Winkel ein Tor schoss.
Diverse Umstellungen liessen uns etwas Tribut zollen, machten aber deutlich, dass unser Kader in der Breite nicht gleich stark besetzt war. Leider kam Uster/Volketswil so in der Folge auf 2 Tore heran. Zudem bekam unser Kreisläufer 10 Minuten vor Ende des Spiels einen Krampf und musste ausgewechselt werden. Immer wie mehr war uns der Gegner im Nacken und so konnten wir dem Druck nicht mehr standhalten. Vor allem in der Offensive nahmen wir einige unnötige Würfe, die dann zu Gegentoren führten.
Uster/Volketswil hatte tatsächlich dieses Spiel gedreht. 3 Minuten vor Ende und beim Stand von 30:32 nahm ich unser Time-out. Ich sagte den Spielern, dass wir die bessere Mannschaft in diesem Spiel sind und auch diesen Rückstand wettmachen werden. So konnten wir tatsächlich diese zwei Tore wieder aufholen und zum 32:32 ausgleichen. So hatte ich ein sehr gutes Gefühl und dachte mir: «Das muss es jetzt doch sein.» Jedoch folgte dann der nächste und entscheidende Nackenschlag. Unser Topscorer Jannis Hänni musste nach einem Foul mit 2-Minutenstrafe raus. Zudem gab es einen Strafstoss für Uster/Volketswil. Bereits Gelb verwarnt eine vertretbare, aber harte Entscheidung. Sie verwandelten den Penalty souverän und lagen nun abermals vorne.
Leider gelang uns der Ausgleich in Unterzahl nicht mehr. Einen kurzen Aufrührer gab es dann aber doch noch. Schlusssirene, der Schiedsrichter hatte aber noch auf Freistoss entschieden. Der Jubel kurz im Keim erstickt, der direkte Freistoss jedoch links oben am Tor vorbei und so war die Niederlage besiegelt. So war es für uns eine sehr, sehr bittere Niederlage. Die Mannschaft hätte es sich verdient, in diesem Cupfinale zu stehen. Leider hat es nicht ganz gereicht. Ich bin aber sehr stolz auf die Leistung meiner Mannschaft und bin mir sicher, dass sie irgendwann einen Titel gewinnen können.
Benji Frey